Policy-Forschende des Lehrstuhls zu Gast in Singapur

von Alexander Voß

Unsere Kollegen auf der ICPP in Singapur

Im  Juli 2017 haben Stefan Lindow, Julia Schwanholz und Tobias Jakobi (v.l.n.r.) an der dritten International Conference on Public Policy (ICPP) in Singapur teilgenommen. Mit 1300 Teilnehmenden aus 76 Ländern ist die ICPP die weltweit größte Konferenz der Policy Community.

 

In der Regeln treiben zwei Kernthemen Policy-Forschende um: die Weiterentwicklung ihrer Theorien einerseits und ganz konkrete, aktuelle Problemstellungen anderseits. Dies findet sich auf der ICPP anschaulich in der Panelstruktur wieder (hier die vollständige ICPP Panel-Liste). In Singapur sind entsprechend allgemeine Fragen zu Policy Design, Implementation und Administration, Agenda-Setting, Politikprozessen oder deren Zusammenspiel in den komplexen Prozesstheorien thematisiert worden. Doch auch drängende Problemstellungen, die sich mit Nachhaltigkeit und Umwelt, Gender, ökonomischer Entwicklung und Stabilisierung sowie Gesundheitspolitiken verbinden, kamen nicht zu kurz. Die am Lehrstuhl intensiv umforschte Digitalisierung kam in mehreren Panels als Querschnittsthema vor.

 

Marina Bay Sands

Julia Schwanholz und Tobias Jakobi stellten ein Papier zum Thema „One Step forward, two Steps back? Digital Transformation as a Contested Policy Paradigm“ im Panel Policy-Making in a Context of Contested Paradigms von Grace Skogstad und Matt Wilder (Toronto) vor. In ihrer Studie fragen sie, inwieweit die Netzpolitik im Deutschen Bundestag etabliert ist. Für die Untersuchung institutioneller und diskursiver Veränderungen setzen sie u.a. eine diskursive Netzwerkanalyse ein.

 

Stefan Lindow stellte erste empirische Ergebnisse seiner Doktorarbeit im Panel Interest Groups, Political Parties and Public Policies von Laura Chaqués Bonafont (ES), Darren Halpin (AUS) und Frédéric Varone (CH) vor. Unter dem Titel „The imponderability in forging compromises. Can policy design be explained with policy belief compatibility of interest groups and party politicians?“ legte er dar, inwieweit sich mit diskursnetzwerkanalytischen Methoden zeigt lässt, dass Policy Designs auf die Interaktionsstruktur zwischen Interessengruppen und Parlamentsfraktionen zurückgehen. Am Beispiel deutscher Urheberrechtspolitik konnte gezeigt werden, dass sich die Kommunikation zwischen Regierungsparteien und Interessengruppen in Anhörungen zwischen zwei unterschiedlichen Policy-Designs unterschied.

 

Hier das vollständige ICPP Konferenzprogramm

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